#Berlin has launched the first #opendata portal for a german city! daten.berlin.de


Als erstes Bundesland hat Berlin heute sein digitales opendata Portal gestartet. Damit ist die technische und organisatorische Basis geschaffen, damit Verwaltung, Unternehmen, Organisationen ab sofort gemeinsam das Portal füllen und an der Professionalisierung mitwirken können.

Die heute bereits aus einigen Amtsbereichen zur Verfügung gestellten Daten (Statistik, Umwelt, Geodaten, Haushalt, Wirtschaft, Verkehr, usw.) sind ab sofort über ein zentrales Datenportal bei http://daten.Berlin.de zugänglich. Damit stellt Berlin Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen, Institutionen, den Medien, der Wissenschaft, Netzaktivisten und anderen interessierten Gruppen Datenbestände des öffentlichen Sektors zur weiteren Verwendung zur Verfügung.

Berlins Bürgermeister und Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen Harald Wolf: „Nach der Ankündigung auf dem Berlin Open Data Day am 18. Mai http://berlin.opendataday.de/
gehen wir jetzt einen weiteren wichtigen Schritt in Sachen Transparenz und Zusammenarbeit. Dies ist ein Angebot zum Dialog und es bietet eine neue Qualität für die Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Außerdem ermöglicht es neue kommerzielle Dienste in Form von mobilen Applikationen auf der Basis staatlicher Daten.“

Staatssekretär für Inneres Ulrich Freise ( Senatsverwaltung für Inneres ) : „Die heutige Freischaltung des Berliner Datenportals schafft die Basis für offenes Verwaltungshandeln und ist damit ein wichtiger Umsetzungsschritt hin zur ‚ServiceStadt Berlin’. Bürgerinnen und Bürger werden mit dem offiziellen Zugang zu Informationen nicht nur die Möglichkeit erhalten, Entscheidungen und entscheidungsrelevante Fakten nachzuvollziehen sondern sich auch aktiv in Entscheidungsprozesse einzubringen.“ Zum Start sind – bestehend auf den ersten eingestellten Daten – einige Datenkategorien eingerichtet, andere folgen natürlich mit der Entwicklung der Datensätze.  Die Nutzer von http://daten.berlin.de dürfen die Daten für alle Zwecke verwenden, so lange nicht gegen die Nutzungsbedingungen und gegen Rechte Dritter verstoßen wird. Wo dies möglich ist, werden die Datenbestände unter die Lizenz „Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland“ (CC-BY 3.0; http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de) gestellt.

Verwaltungsintern wird die „Aktionsplattform opendata berlin“ in Kooperation mit Berlinonline Softwarewerkzeuge und Infoveranstaltungen anbieten, um sowohl eigene Datenbestände als auch Register zukünftig ebenfalls auf dem Datenportal einstellen zu können. Beiträge aus der Wissenschaft, von Verbänden und Unternehmen sind willkommen und können über eine spezielle Schnittstelle des Datenregisters bekannt gemacht werden. Die im Januar gegründete Aktionsplattform hatte im Januar einen Fahrplan gemacht, welche Projekte umgesetzt werden können. Zu Recht hob Prof. Schieferdecker bei der heutigen Pressekonferenz hervor, dass die Beteiligten stolz sind: denn vom sehr gut gestarteten „1. Berlin Open Data Day“ bis zum heutigen Start des Portals wurde umgesetzt, was in Angriff genommen worden ist. 

Durch die Senatsverwaltungen für Wirtschaft und Inneres war es gelungen, das Portal einzubinden in die Umsetzung des ServiceStadt  Projektes „Von der öffentlichen zur offenen Verwaltung“. Die Projektleitung liegt bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Projektpartner sind die Senatsverwaltung für Inneres und Sport sowie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Die Realisierung erfolgt durch das Fraunhofer-Institut FOKUS (www.fokus.fraunhofer.de) sowie den Portalbetreiber BerlinOnline KG (www.berlin.de )

Die nächsten Aufgaben sind:
1. wir haben den Stammtisch erweitert und starten seit September in großer und thematischer Runde Mitstreiter in der Aktionsplattform – aus Unternehmen, Organisationen, Verwaltung – sind willkommen
2. wir gehen rein in die Themen und starten mit Themenworkshops zu einzelnen Sachgebieten wie Mobilität und Soziales, um Datenexperten, Themenexperten und natürlich wichtige Vermittler am Tisch zu haben und konkrete Projekte zu entwickeln
3. wir bieten den Berliner Verwaltungen Unterstützung und Information an, um weitere Vorbehalte abzubauen, Partner für das Projekt zu finden und natürlich: das Portal zu füllen
4. wir nutzen öffentliche Veranstaltungen und Tagungen, um für die Ziele von open government und das Projekt zu werben, so z.B. das http://www.gov20.de/open-government-camp/

Sie sind interessiert – haben Fragen – wollen mitmachen ?
Dann nehmen Sie doch Kontakt auf !

Sie erreichen die Berliner Aktionsplattform opendataberlin
Email: boddy11@senwtf.berlin.de 
Twitter: https://twitter.com/#!/D2B1 
Koordination: Juliane Witt Funk: +49 175 5272588 

Das Team der Aktionsplattform:
Ina Schieferdecker, Wolfgang Both, Freidrich Lindenberg, Daniel Dietrich, Ulrike Rockmann, Jens Best, Stefan Gehrke, Olaf Franke, Karl-Heinz Löper, Sebastian Sooth, Michael Hörz, Jens Klessmann, Sven Malte Sopha, Anke Domscheit-Berg u.v.m.  

Das #G20c ist vorbei … Dank und Ausblick


Das #G20c ist vorbei und es hat uns, da darf ich sicher auch für meine Kollegen Dr. Both und für Herrn Löper aus der Senatsverwaltung für Inneres sprechen, sehr viel Spass gemacht und viele Anregungen gegeben.

Der erste Tag bot den richtigen Rahmen, um das Thema auch weiteren Interessierten gut und professionell zu präsentieren – und insbesondere der Beitrag von Anke Domscheit skizzierte die weite Problemlandschaft ebenso präzise wie er Chancen und Entwicklungsoptionen von open government für beide Seiten aufzeigte.

Immer wieder wurde auch deutlich : wenn es heisst „Verwaltung trifft social media“ bedeutet das auch: da treffen aufeinander auf beiden Seiten Bürgerinnen und Bürger selbst ! Es geht nicht nur um Compter&Daten und deren Austausch und Möglichkeiten – sondern es gibt jetzt eine solche Vielfalt von Anwendungen, Tools und Optionen, dass die soziale Komponente, die Frage der Offenheit der Nutzer viel stärker in den Focus tritt.

Drei komplizierte Themenfelder verlangen m.M. nach einer Bearbeitung und es gab dazu viele,
aber noch nicht ausreichend Lösungsangebote :

1. Die Schere zwischen dem technisch Möglichem und dem real Nützlichen
Komplexe Programme versuchen immer besser, Entscheidungsmöglichkeiten abzubilden, intellektuelle Debatten transparent zu machen und damit Zusammenarbeit zu verbessern. Auf der anderen Seite macht uns gerade die aktuelle Werbung klar: man will nicht verunsichert werden. Zu komplex soll es nicht sein, ein Klick und dann auch schon wieder ran an die leichten Dinge im Leben… Hier ist  der Techniker selbst gefragt, im engen Dialog mit den Nutzern nicht eine Vielzahl von 100 Einsatzmöglichkeiten anzubieten, sondern immer mal wieder auch zu evaluieren, was an dem System hat sich wirklich durchgesetzt, welche der Tasten und Optionen wird am meisten genutzt und was können wir in eben dieser Nutzung verbessern. Zu deutsch: wenn viele schöne Systeme der Kollaboration, der gemeinsamen Textarbeit, aber auch einfache gemeinsame Adressensammlungen nicht genutzt werden, sondern viele weiter ihr kleines blaues Notizbuch haben, muss da auch Technik mal ran an die Nutzer und Anpassung erfolgen.

2. Wem nützen die Daten von gestern ?
Die Schere zwischem dem Vollständigkeitsanspruch an offizielle Texte, Papiere, Analysen und dem
Prozesshaften, Schnellen in der Meinungsbildung wird immer schwieriger. Wem nützen die Daten von 2008, auch wenn sie inzwischen bis ins Letzte Eckchen durchgeprüft sind – wenn sich aktuelle soziale Prozesse viel schneller entwickeln ?
Kann unsere auf Perfektionismus und Vollständigkeit, Rechtssicherheit und Kontrollierbarkeit angelegte Gesellschaft die deutsche insbesondere, sich selbst so wandeln, dass sie das Prozesshafte, Spontane, dieVorläufigkeit annimmt ? ( Schließlich heisst es beim Wahlabend um 18 Uhr auch, dass es sich um vorläufige Daten handelt und diese Form der Zunahme an Sicherheit im Ergebnis über die dann nächsten Stunden ist akzeptiert. )

3. Hierarchische Abstimmung contra Blog nach Mitternacht Vertrauen wird zur neuen Währung
Mit der Option, dass bestimmte Statements und Infos durch das Netz in Sekundenschnelle einmal rund um den Gobus geschickt werden können, steigt nicht die Bereitschaft zur offenen Information, sondern auch die Angst vor zu rascher, ungeprüfter Information. Selbst Projekte mit allergrößtem verbalen Anspruch an Transparenz und Partizipation geraten in die Falle, sich selbst mit restriktiven Mitteln und Sprechverboten schützen zu wollen.
Das klappt selten und meist nicht sehr lange.

Unternehmen wie Verwaltung, Parteien wie politische Aktionsgruppen müssen, umso mehr Mitstreiter selbst im Web aktiv sind,  dies stärker regeln, sie müssen social media guidelines nicht nur entwerfen, sondern auch debattieren und dann in der Praxis erproben.  Der Satz von Jens Best beim etzten UdL Talk, es gehe beim gesamten Thema vor allem Vertrauen, erzeugte bei den Zuhörern Befremden, steht für die meisten doch Rechtssicherheit, Datensicherheit, Regelwerk im Mittelpunkt. In Wirklichkeit ist aber genau das Vertrauen die wichtigste Währung im Umgang mit den neuen Medien und Kommunikationsmöglichkeiten. Das aber lässt sich nicht automatisch am Bildschirm herstellen, sondern muss auch immer wieder im persönlichen Gespräch, Blick ins Auge, erarbetet werden.

Für genau den letzten Punkt hat das Camp wieder einen wunderbaren Beitrag geleistet.
Wir sind inspiriert und motiviert und gehen nur unseren, am 30. September beschlossenen,
Lokaltermin der Berliner Akteure aus Verwaltung und NGO an… #D2B1 – denn es lohnt sich,
gemeinsam Berlin voranzubringen.

Herzlicher Gruss und bis zum 28. Oktober !

Julia Witt
D2B1 auf Twitter www.twitter.com/D2B1

Wie kann man zwischen dem immer stärker gesamtgesellschaftlichen Wunsch nach Aktualität, nach rascher Kommunikation direkt in die gesellschaftlichen prozesse hinein