Berliner Aktionsplattform opendata: „Land Berlin weiter auf dem Weg zur opendata-Hauptstadt“ #BODS #d2b1 #opendataberlin


„Mit großer Freude können wir feststellen, dass der #opendata Fahrplan, wie wir ihn im Januar 2011 seitens unserer berlinweiten Aktions-Plattform beschlossen hatten, nun mit konsequenten Schritten umgesetzt wird.“

Das Team um Julia Witt ( Senatserwaltung f. Wirtschaft )  Daniel Dietrich ( okf ) , Sebastian Sooth ( wikimedia ), Dr. Wolfgang Both ( Senatsverwaltung für Wirtschaft ) Prof. Ina Schieferdecker ( Fraunhofer-Focus ), Friedrich Lindenberg ( odn e.V. ),  Anke Domscheit-Berg, Stefan Gehrke und
Vertretern aus der Innenverwaltung hatte sich im Januar einen ehrgeizigen Plan gesetzt:

– noch im Jahr 2011 weichen stellen für einen opendata Prozess,
– grundlegende Analysen bereit stellen und
– Projekte anschieben.

Mit dem 1. Berlin opendata day am 18. Mai 2011 wurde deutlich:
1. Berlin hat eine Breite von Initiativen,
2. das Bündnis aus Land und Organisationen und Verbänden funktioniert und
3. der Weg, transparent und partizipativ von unten, nicht im Sinne einer Staatssekretärsinitiative das Thema zu entwicklen. ist der Richtige.

Mit dem Start der Portals http://daten.berlin.de am 15. September 2011 wurde eine wichtige Projektidee umgesetzt, die seither
von allen Beteiligten weiter bearbeitet, vervollständigt wird. Schon beim gov2.0 Congreß im September 2011 konnte dieses Projekt
gemeinsam durch das Land und die Vereine vorgestellt werden.

Nun geht es in die nächste Runde: das Land Berlin bekennt sich zur Opendata Strategie, wie sie durch unsere Mitstreterin in der
Aktionsplattform, Prof. Ina Schieferdecker, mit ihremTeam erarbeitet worden ist.

http://www.berlin.de/sen/wtf/presse/archiv/20120213.1050.366061.html

BODS – Berlin Open Data Strategie

Daten und Informationen sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts und öffentliche Daten nehmen in der Stadt von morgen eine Schlüsselrolle ein. Mit daten.berlin.de startete in Berlin das erste Open Data Portal einer Stadt in Deutschland. Dort werden städtische Daten zentral, strukturiert, maschinenlesbar und offen lizenziert bereitgestellt. daten.berlin.de ermöglicht somit Unternehmen, Organisationen und Bürgern der modernen Stadt einen vertrauenswürdigen Zugriff auf öffentliche Daten für und bietet deren effiziente Bereitstellung, Analyse und Weiterverarbeitung in Diensten und Applikationen.

Mit insgesamt 60 auf dem Portal zur Verfügung stehenden Datensätzen in 15 Kategorien (Stand 10.12.2011) setzte die Hauptstadt einen wichtigen Meilenstein für die Stadt von morgen. Fraunhofer FOKUS ist maßgeblich an Konzeption, Umsetzung und Betrieb des Berliner Open Data Portals beteiligt. Hierfür kommt eine Mehrschichtenarchitektur zum Einsatz, um sowohl eine optimale Bedienung als auch technische Nachhaltigkeit und Interoperabilität zu sichern. Im Kern liegt die Infrastrukturschicht, die die Bereitstellung und Weiterverarbeitung der stadtrelevanten Daten ermöglicht. Die etablierte Software CKAN, kurz für Comprehensive Knowledge Archive Network, der Open Knowledge Foundation erfasst und verwaltet die eigentlichen Datensätze. Das Metadatenschema wurde von Fraunhofer FOKUS entwickelt und basiert auf dem Datenaustauschformat JSON, kurz für JavaScript Object Notation.

Den Ausgangspunkt für die konkrete Realisierung bilden eine Vorstudie von Fraunhofer FOKUS zum Zustand der städtischen Daten in Berlin, eine Umfrage unter Bürgern zu gewünschten Datensätzen sowie darauf aufbauende Handlungsempfehlungen und die Berliner Open Data Agenda. Gemeinsam mit den Partnern vom Berliner Open Data Portal arbeitet Fraunhofer FOKUS derzeit daran, weitere ausgewählte offene Datenbestände zu erstellen und die nötigen Werkzeuge für die Nutzung und Verarbeitung bereitzustellen. Im Rahmen des europäischen Open Cities Projekts arbeitet Fraunhofer FOKUS derzeit zusätzlich an einer Datenplattform für weitere europäische Metropolen.

http://www.fokus.fraunhofer.de/en/motion/projekte/laufende_projekte/BODS/index.html

 

 

1. Feedback zum gov camp 2011 von @tlangkabel


Thomas Langkabel, selbst Mitglied im open government Netzwerk und in der „Aktionsplattform opendataberlin“  findet Ihr hier :

http://www.gov20.de/open-government-camp-2011-%E2%80%93-ein-personliches-fazit/

Land Berlin startet sein opendata-Portal am 14. September


Es geht voran und das schneller, besser, und kooperativer, als uns vielleicht manche zugetraut hatten. Ein großartiges Ergebnis für unsere Aktionsplattform opendataberlin und jene, die uns in den Verwaltungen und Entscheidergremien unterstützt haben: am 14. September um 10 Uhr können wir ( wenn nicht der Strom ausfällt ) das Opendataportal Berlin starten.

Erinnern wir uns: im letzten September hatten Julia Witt ( Senatsverwaltung für Wirtschaft ) und Daniel Dietrich ( odn e.V. ) beschlossen: in Berlin wollen wir gemeinsam, transparent und jenseits von Erklärungen in Konjunktivform einfach anfangen. Im Januar „hatten wir dann einen Plan“ : wir wollen weit vor dem Wahlkampf mit einem opendataday die Aktiven ermutigen, zusammen führen und die Kommunikation zwischen Politik und Verbänden befördern. Der sonnige 18. Mai,  als #boddy11 , der 1. Berlin open data day, bezeichnet, war ein voller Erfolg und es war gelungen, spannende Projekt und politische Willensbildung zu vereinen. Darüber hinaus ergaben sich neue Projektbeziehungen, zum Beispiel zu den Machern von http://www.berlin.de, sie seitdem im Boot sind – also quasi am Rechner dabei. Und das ist auch gut so – denn nun konnten wir  ( durch die gemeinsame Arbeit von Prof. Ina Schieferdecker,  Mitglied der Aktionsplattform und Projektchefin bei Frauenhofer Focus und Andreas Mängel Projektleiter des Portals bei Berlin Online ) auch praktisch vorgehen: am 6. September hatte sich der Berliner Stammtisch opendataberlin mit 25 Teilnehmerinnen versammelt, um die Beta-Fassung zu begutachten und alle Beteiligten waren erfreut: wir starten mit einem Portal, was sich sehen lassen kann. Alle Verwaltungen, die sich bislang noch nicht beteiligt haben, wollen wir dadurch ansprechen und begeistern. Aber auch Unternehmen und Organisationen sind aufgerufen, uns zu unterstützen, das Projekt zu begleiten, zu bereichern und mit Anregungen dazu beizutragen. Ein besonderer Dank geht an das Team der Senatsverwaltungen von Inneres ( Herr Löper und Herr Franke ) und natürlich an Dr. Wolfgang Both von der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Frau Staatssekretärin Almuth Nehring-Venus.

Zum Start am 14. September sind Sie herzlich eingeladen in die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Martin-Luther-Strasse 105 im Raum 546 ( wo auch der Boddy stattfand )

An der Pressekonferenz teilnehmen werden
Senator Wolf, Staatssekretär Freise, Frau Prof. Schieferdecker und Frau Prof. Rockmann

„Aktionsplattform  opendataberlin“
Daniel Dietrich, Friedrich Lindenberg, Sebastian Sooth, Stefan Gehrke, Jens Best, Anke Domscheit-Berg, Olaf Franke, Ina Schieferdecker, Sven Malte Sopha, Michael Hörz, Jens Klessmann,
Wolfgang Both, Karl-Heinz Löper und Julia Witt
Email: boddy11@senwtf.berlin.de

 

Die Macher von opendataberlin: Daniel Dietrich


Julia Witt
1. Dein Name ist sehr stark mit dem Thema opendata verknüpft.
Was ist das Faszinierende daran und was ist Dein persönlicher Schwerpunkt ?

Daniel Dietrich: Das Konzept von Open Data ist deshalb so stark, weil es drei Aspekte hat:

1. Transparenz / Stärkung der Demokratie
Durch offene Daten wird Regierungs- und Verwaltungshandeln erst transparent und nachvollziehbar. Das führt einerseits zu mehr Rechenschaft und Verantwortungsvollem Handeln seitens von Regierung und Verwaltung und kann andererseits zu mehr Vertrauen der Bürger in Regierung und Verwaltung führen Rechenschaft und Vertrauen bilden wiederum die Basis für einen intensiveren Dialog und eine verstärkte Zusammenarbeit.

2. Bessere Entscheidungen / effizienter Staat.
Der verbesserte Zugang zu Informationen durch Open Data birgt die Chance, dass Entscheidungsträger auf allen Ebenen (in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und auch im Privaten) bessere, informierte Entscheidungen treffen können. Gutes Regieren spart so nicht nur Geld. Auch die Verwaltungen können von Open Data profitieren, der Datenaustausch zwischen Behörden kann durch Open Data effizient gestaltet werden. So können Sie ihre Daten und Dienste effizient nutzen und dem Bürger zur Verfügung stellen.

3. Innovationen / Markt
Die Daten des Öffentlichen Sektors bilden einen Schatz der noch gehoben werden muss. Behörden und Ämter produzieren jedes Jahr Tausende und Abertausende von Datensätzen. Dazu gehören Daten über das Wetter ebenso wie Daten zur Luftqualität oder zur Verwendung unserer Steuergelder. Diese Daten sind von öffentlichem Interesse und bergen großes Potential für Innovationen und wirtschaftliches Wachstum ! Werden diese Daten in offenen Formaten und unter offenen Lizenzen zur Verfügung gestellt werden Zivilgesellschaft und Wirtschaft daraus neuartige Anwendungen und Dienstleistungen gestalten.

Ich finde alle drei Aspekte gleichsam wichtig! Mein ganz persönlicher Schwerpunkt liegt allerdings auf der Transparenz. Hier sehe ich den wichtigsten Effekt von Open Data der unsere Gesellschaft nachhaltig verändern wird.

Julia Witt
2. Was ist Dein Motiv, sich in der Plattform opendataberlin zu engagieren ?

Daniel Dietrich: Ich begrüße die Initiative der Plattform opendataberlin wegen des interdisziplinären Ansatzes. Der Dialog zwischen Verwaltung, Bürger, Wirtschaft, Politik und Data Geek ist vielversprechend. Wir brauchen diesen Prozess des „gegenseitig zuhören und ernst nehmen“ – immerhin haben wir es hier mit einem tiefgreifendem Kulturwandel zu tun: Die Öffnung von Regierung und Verwaltung nach Innen und nach Aussen. Diese Öffnung können wir nur gemeinsam gestalten.

 Julia Witt 3. Welche Erwartung verbindest Du mit dem 18.Mai, dem Berlin Open Data Day ?

Daniel Dietrich: Der 18. Mai ist als Auftakt einer Entwicklung zu verstehen. Die wichtige Nachricht ist: Der Dialog hat begonnen – Berlin bewegt sich in Sachen Open Data! Alle Beteiligten wollen gemeinsam etwas erreichen, um den Zielen von Open Data – Transparenz, Teilhabe und Kooperation – in Berlin näher zu kommen. Die Probleme gibt es allerdings mit der Umsetzung: Auch in Berlin liegen viele Daten der öffentlichen Verwaltung zwar intern als strukturierte Daten vor, sind aber bisher weder in maschinenlesbaren Formaten noch unter offenen Lizenzen zugänglich: Und sind damit keine offenen Daten. Hier liegen große Herausforderungen aber auch große Chancen: Viele dieser Daten kann man ohne großen Aufwand und preisgünstig Zugänglich machen.

Julia Witt:  4. Wie ist die Berliner Situation im Kontext der Entwicklung des Themas in anderen europäischen Staedten  zu bewerten ?

Daniel Dietrich: Der Berlin Open Data Day setzt ein wichtiges Zeichen. Die Entscheidung für eine umfassende und nachhaltige Öffnung von Politik und Verwaltung, von Daten und Diensten muss jedoch politisch gewollt sein. Die Verwaltungen können dies nicht allein Umsetzen. Hier ist die Politik gefragt und der Berlin Open Data Day kommt somit passend zum Berliner Wahlkampf 2011: Wir brauchen eine Open Data-Politik für Berlin! welche die Daten des öffentlichen Sektors in Berlin in maschinenlesbaren Formaten und unter offenen Lizenzen zugänglich macht. Bisher gibt es seitens der Berliner Politik nur einige Willensbekundungen und wenig Konkretes. Ich hoffe sehr, dass die politischen Entscheidungsträger in Berlin die strategische Chance von Open Data erkennen und entsprechende Schritte einleiten.

Julia Witt: 5. Was ist für Dich das spannendste Projekt ?

Daniel Dietrich:  Es gibt viele gute Beispiele, die den Nutzen von Open Data aufzeigen. Einen Eindruck vermittelt die Seite www.openberlin.net – Doch ich bin persönlich zu sehr Data Geek 🙂 Ich will einfach alle Daten. Punkt. Mein Motto ist: „Wir wissen heute noch gar nicht, welche neuartigen Anwendungen morgen aus den Daten des öffentlichen Sektors entstehen werden.“ Was wir also brauchen ist Mut und Kreativität! Das steht auch Berlin gut
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Daniel Dietrich, geboren 1973 in Frankfurt am Main, studierte Politikwissenschaft, visuelle Kommunikation und Produktdesign in Frankfurt und Berlin. Er ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin im Fachbereich Informatik und Gesellschaft tätig. Er ist offizieller Repräsentant der Open Knowledge Foundation in Deutschland. Für die Open Knowledge Foundation ist er Projektkoordinator der Open Definition und der Arbeitsgruppe zu Open Government Data. Er ist Mitgründer und Vorstandsvorsitzender des Open Data Network, eines gemeinnützigen Vereins der sich für die Öffnung von Staat und Verwaltung, für transparentes Regierungs- und Verwaltungshandeln und für eine verstärkte Teilhabe und Zusammenarbeit der Bürger mit Staat und Verwaltung einsetzt.

Open Knowledge Foundation Deutschland www.okfn.de
Open Data Network www.opendata-network.org

Open data day Berlin am 18. Mai www.boddy11.wordpress.com